Nach dem gleichnamigen Roman von Klaus Mann.
Premiere am 20.1.2023 am Schlosstheater Celle.
„Mephisto“ – Macht, Moral und Menschliches brillant inszeniert
Die überaus gelungene Celler Inszenierung nach der Theaterfassung von Thomas Jonigk deutet das namensgebende Aushängeschild nur an, Kindervater konzentriert sich auf den Gründgens hinter den Kulissen, erzählt in Rückblenden, arbeitet an einer Stelle mit der Originalstimme des gealterten früheren Intendanten aus dem Off. „Ich bin nicht dafür gemacht, gegen etwas zu leben“, berichtet er. Das Personal, das ihn umgibt, setzt die Geschichte in Szene, eine Art personifizierter Schatten ist ein echter Kunstgriff des Regisseurs. Philipp Keßel ist stets an Gustafs Seite, verkörpert die homosexuelle Orientierung, die er verbergen muss, und mahnt ihn als Abgesandter des Todes, ruft ihm in Erinnerung, dass er jegliche Moral über Bord geworfen hat, um nach den Regeln des NS-Regimes Karriere zu machen. ...
Allesamt erzählen sie eine sehr deutsche Geschichte um Macht, Moral und Menschliches, ernten langanhaltenden, intensiven, aber keinen stehenden Applaus, obwohl Martin Kindervaters Inszenierung diesen verdient hätte.
(Anke Schlicht, Celle heute vom 22.1.2023)
Die überaus gelungene Celler Inszenierung nach der Theaterfassung von Thomas Jonigk deutet das namensgebende Aushängeschild nur an, Kindervater konzentriert sich auf den Gründgens hinter den Kulissen, erzählt in Rückblenden, arbeitet an einer Stelle mit der Originalstimme des gealterten früheren Intendanten aus dem Off. „Ich bin nicht dafür gemacht, gegen etwas zu leben“, berichtet er. Das Personal, das ihn umgibt, setzt die Geschichte in Szene, eine Art personifizierter Schatten ist ein echter Kunstgriff des Regisseurs. Philipp Keßel ist stets an Gustafs Seite, verkörpert die homosexuelle Orientierung, die er verbergen muss, und mahnt ihn als Abgesandter des Todes, ruft ihm in Erinnerung, dass er jegliche Moral über Bord geworfen hat, um nach den Regeln des NS-Regimes Karriere zu machen. ...
Allesamt erzählen sie eine sehr deutsche Geschichte um Macht, Moral und Menschliches, ernten langanhaltenden, intensiven, aber keinen stehenden Applaus, obwohl Martin Kindervaters Inszenierung diesen verdient hätte.
(Anke Schlicht, Celle heute vom 22.1.2023)
Fesselndes Stück über Gustaf Gründgens, beeindruckende Premiere
Unter der Regie von Martin Kindervater ist es ein fesselndes Stück geworden, das den Intendanten, Regisseur und Schauspieler Gründgens in all seiner Zerrissenheit, aber auch seinem Streben nach Karriere ohne Rücksicht auf Verluste zeigt. ...
Der „Mephisto“ des Schlosstheaters hinterlässt den Besucher tief beeindruckt, die Inszenierung stellt den nach der Nazizeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Gustaf Gründgens nie als Bösewicht oder Wendehals dar. Vielmehr ist er ein Mensch, der eben nur auf die Bühne möchte. Weil: „Ich bin doch nur ein Schauspieler.“ (Jürgen Poestges, Cellesche Zeitung vom 23.1.2023)
Unter der Regie von Martin Kindervater ist es ein fesselndes Stück geworden, das den Intendanten, Regisseur und Schauspieler Gründgens in all seiner Zerrissenheit, aber auch seinem Streben nach Karriere ohne Rücksicht auf Verluste zeigt. ...
Der „Mephisto“ des Schlosstheaters hinterlässt den Besucher tief beeindruckt, die Inszenierung stellt den nach der Nazizeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten Gustaf Gründgens nie als Bösewicht oder Wendehals dar. Vielmehr ist er ein Mensch, der eben nur auf die Bühne möchte. Weil: „Ich bin doch nur ein Schauspieler.“ (Jürgen Poestges, Cellesche Zeitung vom 23.1.2023)