Von Arthur Miller
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Deutsche leben seit den 1950er Jahren mit Eingewanderten zusammen. Doch erst seit die Aufnahme von Geflüchteten vom Akt selbstverständlicher Humanität zu einem der umstrittensten Gegenstände aktueller Politik geworden ist, wird über Deutschland als Einwanderungsland debattiert. Die USA dagegen verstehen sich seit jeher als ein solches. So beschrieb Arthur Miller bereits 1955 Probleme, derer wir uns viel zu lange nicht angenommen haben. Gegenüber von Manhattan, im Hafenviertel Red Hook, erkämpft sich der Einwanderer Eddie Carbone seit zwanzig Jahren jeden Tag ein bescheidenes Leben. Eddies Lichtblick ist seine verwaiste Nichte Catherine, die er wie sein eigenes Kind großgezogen hat. Als ein Schiff aus Europa ankommt, sind darauf auch zwei Cousins von Eddies Frau, die vor der Armut und Chancenlosigkeit in Italien geflohen sind. Trotz Eddies Unmut kommen die beiden Brüder fürs Erste bei seiner Familie unter. Der jüngere, Rodolpho, will bleiben und Amerikaner werden. Als er sich in Catherine verliebt, greift Eddie zu extremen Mitteln, um den Konkurrenten auszuschalten. Als Illegale sind sie abhängig von Eddies gutem Willen. Der Blick, den Arthur Miller von der Brooklyn Bridge auf den sozialen Brennpunkt Red Hook wirft, zeigt Menschen unter Druck und im ständigen Ringen um ihre Zukunft. |