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Tobias Becker in DER SPIEGEL vom 16.4.2016 zu Martin Kindervaters Beitrag "China City":
"(...) Die Leinwand fährt runter und öffnet sich wieder, als der Lkw am großflächig verglasten Gebäude des Restaurants China City hält, einem ehemaligen Autohaus. Auf den Tischen Servietten, Bierdeckel, Flaschen mit Sojasoße. Noch ist kein Gast da. Aus den Lautsprechern kommt ein Hörstück des Theaterregisseurs Martin Kindervater: ein gefakter Radiobeitrag, der vermeldet, dass in Oberhausen ein deutsch-chinesisches Handelszentrum geplant sei, eine Antwort auf die Schuldenprobleme der Stadt. 5000 neue chinesische Einwohner würden erwartet. Die hochtrabende Ankündigung mag nicht so recht passen zum trostlosen Ambiente des Ortes; andererseits: Völlig aus der Luft gegriffen ist die Idee nicht. Das benachbarte Duisburg gilt als die Drehscheibe Europas für den Handel mit China. Im Radiobei- trag kommen Passanten zu Wort, eine Straßenumfrage. 'Freuen Sie sich auf den Aufschwung durch die Chinesen?'
'Ja, freuen ...', sagt einer und zögert. 'Kommt einer, ist gut. Kommt keiner, ist auch gut.' Ruhrpott-Fatalismus. (...)"
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"(...) Die Leinwand fährt runter und öffnet sich wieder, als der Lkw am großflächig verglasten Gebäude des Restaurants China City hält, einem ehemaligen Autohaus. Auf den Tischen Servietten, Bierdeckel, Flaschen mit Sojasoße. Noch ist kein Gast da. Aus den Lautsprechern kommt ein Hörstück des Theaterregisseurs Martin Kindervater: ein gefakter Radiobeitrag, der vermeldet, dass in Oberhausen ein deutsch-chinesisches Handelszentrum geplant sei, eine Antwort auf die Schuldenprobleme der Stadt. 5000 neue chinesische Einwohner würden erwartet. Die hochtrabende Ankündigung mag nicht so recht passen zum trostlosen Ambiente des Ortes; andererseits: Völlig aus der Luft gegriffen ist die Idee nicht. Das benachbarte Duisburg gilt als die Drehscheibe Europas für den Handel mit China. Im Radiobei- trag kommen Passanten zu Wort, eine Straßenumfrage. 'Freuen Sie sich auf den Aufschwung durch die Chinesen?'
'Ja, freuen ...', sagt einer und zögert. 'Kommt einer, ist gut. Kommt keiner, ist auch gut.' Ruhrpott-Fatalismus. (...)"
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