Pressestimmen zu "Bei lebendigem Leib"
Michael S. Zerban, opernnetz.de, 15.11.2013
Herrlich morbide.
"Es ist schon ein wenig gruselig. Das ehemalige Lichtspieltheater besteht aus einem Parkett, aus dem die ebenerdig angeordneten Sitzplätze längst entfernt worden sind. Schwarzgestrichene Wände, metallische Gerüste und Treppenabgänge ins Nichts verstärken den düsteren Eindruck. Ein Ort, an dem sich Vergangenheit und Vergänglichkeit treffen.
(...)
Der abgehalfterte Star in der Provinz wird von Martin Müller-Reisinger mit Bravour gespielt und gesungen. Die Vielfalt seiner Nuancen ist nicht an einem Abend zu erfassen. Der Nachgesang der Hellerschen Lieder, erst mit gewollter Überheblichkeit, im Gesang immer knapp vor dem Fehler, später in die Verzweiflung entrückt, unterstreicht das expressive Spiel, mit dem er sich mehr und mehr von seiner Verehrerin abzugrenzen versucht. Anja Schweitzer mutet dem Publikum stimmlich einiges zu, während sie den weiblichen Fan auf Abwegen mimt. Schauspielerisch gleicht sie mehr als alles aus. Auch dank der sicheren Bank von Kai Weiner. Der Pianist begeistert mit Zuverlässigkeit und Einfühlsamkeit. Zusammen mit Otto Beatus hat er die Musik arrangiert. (...) Mit Bravour.
Das findet auch das Publikum, das alle Beteiligten abschließend ausgiebig feiert. Auf dem Weg zum Auto durch die erkaltete Innenstadt Oberhausens fröstelt es noch ein wenig. So muss ein erfolgreicher Abend aussehen."
Ganze Kritik
Herrlich morbide.
"Es ist schon ein wenig gruselig. Das ehemalige Lichtspieltheater besteht aus einem Parkett, aus dem die ebenerdig angeordneten Sitzplätze längst entfernt worden sind. Schwarzgestrichene Wände, metallische Gerüste und Treppenabgänge ins Nichts verstärken den düsteren Eindruck. Ein Ort, an dem sich Vergangenheit und Vergänglichkeit treffen.
(...)
Der abgehalfterte Star in der Provinz wird von Martin Müller-Reisinger mit Bravour gespielt und gesungen. Die Vielfalt seiner Nuancen ist nicht an einem Abend zu erfassen. Der Nachgesang der Hellerschen Lieder, erst mit gewollter Überheblichkeit, im Gesang immer knapp vor dem Fehler, später in die Verzweiflung entrückt, unterstreicht das expressive Spiel, mit dem er sich mehr und mehr von seiner Verehrerin abzugrenzen versucht. Anja Schweitzer mutet dem Publikum stimmlich einiges zu, während sie den weiblichen Fan auf Abwegen mimt. Schauspielerisch gleicht sie mehr als alles aus. Auch dank der sicheren Bank von Kai Weiner. Der Pianist begeistert mit Zuverlässigkeit und Einfühlsamkeit. Zusammen mit Otto Beatus hat er die Musik arrangiert. (...) Mit Bravour.
Das findet auch das Publikum, das alle Beteiligten abschließend ausgiebig feiert. Auf dem Weg zum Auto durch die erkaltete Innenstadt Oberhausens fröstelt es noch ein wenig. So muss ein erfolgreicher Abend aussehen."
Ganze Kritik
Hans-Jörg Loskill, WAZ/NRZ, 18.11.2013
Ein Riss durch die Heuchelei.
"Hier wird keine minuziöse Biografie nacherzählt, sondern das Autoren-Duo orientiert sich an Emotionen, an Begriffen, an Gedanken, an Liebe und Gewalt. Als würde Heller noch einmal seine schönsten und schwierigsten Songs in einen Fokus der Gegenwart zwingen, an der er sich reibt, aus der er sich zurückzieht.
Die Intensität der Aufführung, ein Riss durch die allgemeine Heuchelei, auf der nüchternen Halb-Dunkel-Bühne von Anne Manns ist der Musik (am Klavier: Kay Weiner, sehr einfühlsam) und der authentischen Nähe der Schauspieler zu verdanken. Martin Müller-Reisinger und Anja Schweitzer zelebrieren ein unter die Haut gehendes Requiem für einen noch lebenden Großkünstler, der 'Bei lebendigem Leib' zur Kultfigur als 'Schmerzensmann' stilisiert wird – übrigens auch von sich selbst."
Ganze Kritik
Ein Riss durch die Heuchelei.
"Hier wird keine minuziöse Biografie nacherzählt, sondern das Autoren-Duo orientiert sich an Emotionen, an Begriffen, an Gedanken, an Liebe und Gewalt. Als würde Heller noch einmal seine schönsten und schwierigsten Songs in einen Fokus der Gegenwart zwingen, an der er sich reibt, aus der er sich zurückzieht.
Die Intensität der Aufführung, ein Riss durch die allgemeine Heuchelei, auf der nüchternen Halb-Dunkel-Bühne von Anne Manns ist der Musik (am Klavier: Kay Weiner, sehr einfühlsam) und der authentischen Nähe der Schauspieler zu verdanken. Martin Müller-Reisinger und Anja Schweitzer zelebrieren ein unter die Haut gehendes Requiem für einen noch lebenden Großkünstler, der 'Bei lebendigem Leib' zur Kultfigur als 'Schmerzensmann' stilisiert wird – übrigens auch von sich selbst."
Ganze Kritik
Ruşen Tayfur, WAZ/NRZ, 14.11.2013
Jetzt nur nicht durchdrehen.
"Dieser Raum ist einfach sensationell. Und diese Geschichte total schräg. (...) Und während das echte Publikum ein Konzert im Stück genießen kann, mit Liedern frei nach Heller, spielt sich vor seinen Augen ein Drama ab. Ein musikalischer Thriller sei das, was die Gäste erwartet, sagt Kindervater. Und natürlich ein spannender Ort. „Ein versunkenes Zauberschloss“, sagt Tilman Raabke. „Und vielleicht auch ein kulturpolitisches Zeichen, diesen Raum wiederzuentdecken.“
Ganze Kritik
Jetzt nur nicht durchdrehen.
"Dieser Raum ist einfach sensationell. Und diese Geschichte total schräg. (...) Und während das echte Publikum ein Konzert im Stück genießen kann, mit Liedern frei nach Heller, spielt sich vor seinen Augen ein Drama ab. Ein musikalischer Thriller sei das, was die Gäste erwartet, sagt Kindervater. Und natürlich ein spannender Ort. „Ein versunkenes Zauberschloss“, sagt Tilman Raabke. „Und vielleicht auch ein kulturpolitisches Zeichen, diesen Raum wiederzuentdecken.“
Ganze Kritik